Schüler lernen in ihrer Volkssprache.

Volkssprachen in der Grundschule

Volkssprachen, zum Beispiel PULAAR, sind im Sénégal oft der Grund, warum schon in der Vorschule die wenigen Schüler und Schülerinnen bevorteilt sind, in deren Elternhaus nicht nur die Volkssprache, sondern auch die Schul- und Administrationssprache FRANZÖSISCH gesprochen wird. In der Zeitung „Le Monde“ wird über eine Aktion berichtet, in der auf PULAAR Nachhilfeunterricht gegeben wird.

In der UNESCO wird empfohlen, die Alphabetisierung zunächst in der Volkssprache zu beginnen. Es gäbe signifikante Lernvorteile, wenn dann Französisch gelernt wird.

Aus dem Artikel der „Le Monde“:

Während der Unterricht um 15 Uhr zu Ende ist, beginnt Ndeye Penda Soumaré, Lehrerin an der Guedel-Mbodji-Grundschule in Kaolack, 180 km südöstlich von Dakar, vor einer kleinen Klasse eine Mathematikstunde. Sie zählt: „Juroom ñaar fukk, juroom ñaar fukk ak benn…“ (siebzig, einundsiebzig…), auf Wolof. Ausnahmsweise findet der Austausch zwischen Lehrer und Schülern nicht auf Französisch statt. Seit Dezember nehmen zwei Klassen der Einrichtung am Nachhilfeprogramm „Ndaw Wune“ teil („für jedes Kind“ auf Wolof und „was für ein Erfolg!“ auf Pulaar) und setzen dabei auf lokale Sprachen, um den Lese- und Mathematikunterricht zu ergänzen Defizite von Grundschülern. …

Schlussfolgerung:

Durch diesen flexiblen Lehransatz soll sichergestellt werden, dass bis zum Ende des Jahres alle Studierenden über die Grundlagen in diesen beiden Fächern verfügen. Sie werden monatlich evaluiert und die Fortschritte sind bereits sichtbar: Die 12-jährige Fatou Niang ist in ihrer Klasse vom 18. auf den 8. Platz vorgerückt. „Dieses Programm ist eine Krücke, es ermöglicht Verständnis durch Assimilation“, bemerkt Malick Fall, Direktor der Guedel-Mbodji-Schule.

Quelle: Le Monde

 

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