Reisebericht Bamtaare - Historische Moschee Guede Village

Guédé Village. Am Weg ins Partnerdorf

Von Dakar nach Norden: Saint-Louis, die Mündung des Senegal. Richard Toll am Senegal, im südlichen Hinterland ein riesiger See, der „Lac de Guière“. Wir sind im Waalo, im Siedlungsgebiet der Foulbe/Toucolor/Peulh. Was noch zu Beginn unserer Partnerschaft ein mühseliges Umfahren von Schlaglöchern war, ist heute, dank der Infrastruktur unter Präsident MACKY SALL, eine geteerte, schnell befahrbare Straße. Dann bewacht der Zoll die Abzweigung nach Rosso, den Hauptübergang nach Mauretanien. Und schließlich der Geburtsort von Thierno und Khalifa, unserer Helfer auf Senegals Straßen: GUEDE VILLAGE auf der „Île de Morfil“, der langerstreckten Insel zwischen dem Hauptfluss im Osten und dem Doue im Westen.

Ein „Geheimtipp“ in der Region Podor. Kurz die Geschichte: Bei einer der acht großen Migrationswellen aus dem Ägypten der Pharaonen hat der Anführer, der Lam Toro (König des Volkes der Toro) einen Traum. Ein Engel empfiehlt ihm, den Weg durch die Wüste fortzusetzen. Er wird dann einen Fluss überqueren müssen und am Ufer des zweiten Flusses eine bewaldete Anhöhe entdecken, auf der drei Königspalmen herausragen. Um die Bäume  (Baobab, Palmen) herum soll das Zentrum der TORO aus den üblichen Lehmziegeln entstehen.

Moussa K, Mathelehrer:

Schade, aber aus der Sicht der Bewohner „Inshallah“ gibt es jetzt eine Brücke zum Dorf. Bis dahin zog man größere Lasten am Strick mit einer Fähre von Ufer zu Ufer, der Hilfsmotor war regelmäßig kaputt. Noch schöner: Die Überfahrt mit den Piroggen. So kommt man ins Paradies der TORO. Ein kleiner Rundgang überzeugt (bis jetzt): Das Dorf hat seine Struktur bewahrt, wenn man von einem Haus im Dakar-Stil absieht. Das wird sich wohl ändern, der Brücke wegen.

Schon in den 50ziger Jahren haben Italiener große Motorpumpen finanziert. Seitdem gibt es mehrere Kooperativen, die ihre großen Felder regelmäßig pflegen, bepflanzen und die Ernte verkaufen: Zwiebel, Reis u.s.w.

Ein kleiner architektonischer Höhepunkt: Die Mosche „omarienne“, Jahrhunderte alt und vom Verfall bedroht. Die französische Behörde der „Monuments historique“ hat wenigstens die Grundrisse festgehalten und die Geschichte beschrieben.

Nicht weit davon zeigen die Griots/Griottes die Gräber der letzten LAM TORO. Griot: Historiker der mündlichen Überlieferung. In Guédé Village gibt es drei singende „Griottes“. Es entgeht ihnen nichts, auch  nicht deine zurückliegenden Besuche. Geschichte eben.

Comments are closed.